Rollenspiele und Improvisationstheater
Als Arbeit an der Individuation von Gruppen und Organisationen gestaltet die N-Prozess®-Moderation stets den eigenen, authentischen Prozess. Dadurch wird die Grenze zur Individualpsychologie fließend und der Arbeit ein therapeutisches Flair verliehen. Gruppen und Organisationen beziehen ihre Daseinsberechtigung allerdings meist so weitgehend aus der Konsens-Welt, dass ihre Identität bei der Arbeit an den tieferen Prozessen stärker bedroht wird als beim Individuum.
Unter solchen Bedingungen hat sich die Verbindung von Prozessarbeit mit spontanem Rollenspiel besonders bewährt. Wir erleben unsere einzelnen Persönlichkeitsanteile (ebenso wie Funktionen in Organisationen) ohnehin als Rollen. Rollen sind Manifestationen von bestimmten Systemaspekten - sie sind gleichzeitig mehr und weniger als ihre Repräsentanten. Das bewusste Deklarieren von Rollen hilft, einen wohldosierten Abstand zwischen dem Prozess und dem Individuum zu schaffen.
Dadurch gleicht unser Arbeitsstil eher Prozessbegleitung, Supervision und Coaching, und erlaubt eine systematischere Erforschung von Signalen und Prozessen. Außerdem können wir auf die enorme Erfahrung des Improvisationstheaters im Umgang mit Signalen der unterschiedlichsten Art und einen großen Bestand von Improvisationsübungen zurückgreifen. Letztere sind darüber hinaus ein hervorragendes Training für unsere spontane Kreativität und das Eintauchen in die traumartige Nicht-Konsens-Welt.
Insbesondere fühlen wir uns der Arbeit Keith Johnstones verbunden, der mit seiner lebensverbundenen Art und großen Wertschätzung für die Größe des Einzelnen den Prinzipien und Metaskills der Prozessarbeit sehr nahe steht.