Zielorientiert und prozessorientiert
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem kleinen Privat-Jet nach New York. Ihr erklärtes Ziel ist, pünktlich dort an einem geschäftlichen Treffen teilzunehmen. All ihr Handeln ist auf dieses Ziel abgestellt. Da erfahren Sie, dass ein Hurrikan naht, den das Flugzeug nicht überfliegen kann. Zum weiträumigen Umfliegen reicht der Treibstoff nicht aus. Welche "Metaskills" empfehlen Sie dem Piloten? In jedem Falle das Ziel fest im Auge behalten und durch den Sturm fliegen? Positive Affirmationen anwenden, um die Turbulenzen mit mentaler Stärke zu überwinden? In der konstruktivistischen Überzeugung der Nichtexistenz einer unabhängigen Welt einen sturmfreien Korridor kreieren? Oder einfach dem Prinzip folgen, dass Sicherheit - der unbedingte Wunsch zu leben - das höchste Kriterium für jede Entscheidung im Cockpit ist - auch wenn Sie das Geschäftstreffen verpassen?
Eine spezielle Herausforderung der prozessorientierten Arbeit zeigt sich natürlich bei der Unterstützung von Systemen, deren Existenz nicht Selbstzweck, sondern einer gemeinsamen Vision oder einem pragmatischen Ziel untergeordnet ist: Wirtschaftsunternehmen, verwaltenden oder gestaltenden Organisationen, Lehreinrichtungen, Interessenverbänden, Vereinen, politischen Parteien, künstlerischen Teams.
In dieser Situation steht die N-Prozess®-Moderation im Spannungsfeld zwischen einer äußeren Zielsetzung (dem erklärten Daseinszweck des Systems) und der Notwendigkeit seiner inneren Dynamik. Im Unterschied zu vielen traditionellen Unternehmens- und Managementberatungen bemüht sich der N-Prozess®-Moderation um Aktivierung der systemeigenen Ressourcen zur Selbst- und Neuorganisierung, um in veränderten Rand- und Umfeldbedingungen (Marktentwicklung, Sachzwänge, soziale Strömungen) gesundes Wachstum und Überleben des Systems zu fördern.
Dazu bedient sich die N-Prozess®-Moderation Werkzeugen, welche die Myriaden von Informationen über das System, die zwar latent vorhanden, aber für kein Systemmitglied direkt zugänglich sind, für alle sichtbar an die Oberfläche heben. Wir sprechen von einer "Informationswolke", deren Potenzial verfügbar wird. Dadurch können Grenzen in der Systementwicklung überschritten und neue Gestaltungsprozesse freigesetzt werden. Am Ende des Prozesses steht in der Regel eine veränderte, erweiterte oder transformierte Systemidentität, die auch ihr Verhältnis zu ihren eigenen Zielen und Visionen mitgeformt hat.